Arbeitsschutz-Kleidung für Handwerker & Heimwerker

Von kopf bis fuß sicher verpackt: Egal, ob Profi oder Hobby-Handwerker – bei der richtigen kleidung sollten keine kompromisse gemacht werden.

Funktionale Arbeitskleidung ist nicht nur robust, trotzdem bequem zu tragen und weist genügend Taschen für Werkzeug und Co aus, sondern sie trägt auch zu Schutz und Sicherheit bei. Egal, ob in der Werkstatt, auf dem Bau, im Hobbykeller oder bei der Gartenarbeit.

Einige Features sind ein Muss und zählen zum Standard, andere kommen je nach Tätigkeit, Anspruch und Jahreszeit hinzu. Ein Merkmal hingegen ist immer essentiell: Die Passgenauigkeit! Denn alles, was zu eng ist oder schlabbert birgt per se schon Unfallgefahren in sich.

I STANDARD – diese Merkmale sollte Arbeitsbekleidung immer aufweisen:

  • Mehr Taschen, Schlaufen und ggf. Ringe, als gewöhnliche Kleidung, um diejenigen Werkzeuge und Co gut verstauen zu können, die man laufend in die Hand nehmen muss. Meistens bei der Arbeitshose zu finden.

  • Ein robustes, strapazierfähiges, atmungsaktives aber trotzdem elastisches Material, damit eine volle Bewegungsfähigkeit garantiert und nicht durch die Arbeitsbekleidung eingeschränkt wird.

  • Festes Schuhwerk ist Muss. Sandalen, FlipFlops oder Pumps sind für handwerkliche Tätigkeiten und die meisten Gartenarbeiten ungeeignet. Übrigens: Berufskraftfahrer müssen bei Ihrer Arbeit Schuhwerk tragen, das den Fuß fest umschließt. Ansonsten droht ein Bußgeld.

                              

II OPTIONAL – JE NACH BERUF, TÄTIGKEIT ODER ANSPRUCH AN DIE BEKLEIDUNG:

  • Verstärkte Knie oder Knieschoner für Gewerke, die häufig am Boden tätig sind, wie z. B. Fliesenleger oder Gärtner. Knieschoner sind häufig schon in die Arbeitshose eingearbeitet.

  • Wasserabweisendes, wasserfestes oder abwaschbares Material für Arbeiten, bei denen man mit Feuchtigkeit in Berührung kommt.

  • Eine schmutz- oder staubabweisende Beschichtung. Ideal für Drechsler, Zimmerer und Tischler sowie andere, bei deren Tätigkeit viel Staub aufgewirbelt wird.

  • Reflektoren finden sich vor allem auf sogenannter Warnschutzkleidung und tragen zur Sichtbarkeit bei. Insbesondere für Handwerker im Straßenverkehr oder für Outdoor-Tätigkeiten in der dunklen Jahreszeit. In den Sommermonaten reicht in den meisten Fällen eine leichte Warnweste aus, wie sie auch von Autofahrern mitzuführen ist.

  • Arbeits-Handschuhe: Schutzhandschuhe, bzw. Hand- und Armschutz sollen die Hände vor Verletzungen durch mechanische, thermische oder chemische Einwirkungen schützen, aber auch gegen Gefahren durch Chemikalien, Mikroorganismen, Strahlung und Strom.

    Unterschieden werden drei Kategorien:
    Kategorie I umfasst minimale Risiken und geringe Schutzanforderungen.
    Kategorie II mittlere Risiken und den Schutz gegen mechanische Gefährdungen.
    Kategorie III den Schutz gegen irreversible Schäden bis hin zu tödlichen Gefahren (z. B. Strom).

    Schutzhandschuhe für mechanische Gefährdungen (z. B. stoßen, schneiden etc.) sind darüber hinaus durch vier Leistungsmerkmale gekennzeichnet: Abriebfestigkeit, Schnittfestigkeit, Reißfestigkeit und Durchstichsicherheit. Je höher der Wert (0-5) in einer Leistungsklasse, desto höher der Schutz.

    Handschuhe, die zum Schutz vor Chemikalien dienen werden – je nach Chemikalie und Art der Gefährdung – mit den Kennbuchstaben A bis L gekennzeichnet. 

  • Augen- und Gesichts-Schutz

    1. Schutz-Brillen: Sie dienen vor allem dem Schutz der Augen. Dazu zählen z. B. Besucherbrillen (Überbrillen), Vollsichtbrillen, Visiere und Schutzbügelbrillen. Die Ausführungen sind – je nach Anspruch an die Brille – sehr unterschiedlich. Z. B. mit indirekter Belüftung, seitlichem Spritzschutz, UV-Absorber, beschlagfreier Scheibe, Stoßschutz und vielem mehr. Man sollte also genau definieren, wann bzw. wofür man so eine Brille einsetzen möchte. Dafür sollte man sich fragen, welchen möglichen Gefährdungen man bei seiner Tätigkeit ausgesetzt ist.
    Mechanischer Art, z. B. Staubpartikel, Splitter, Späne oder ähnliches.
    Optischer Natur, z. B. Strahlung. Chemischer Natur, z. B. Dämpfe, Nebel, Rauch, Laugen und mehr.
    Thermischer Natur, z.B. Kälte- oder Hitzeeinwirkungen, auch durch das Auftreffen beispielsweise einer heißen Flüssigkeit.
    Biologischer Natur, z. B. Bakterien, Viren, Sporen etc.
    Elektrischer Art, z. B. durch Störlichtbögen, die bei Schaltarbeiten oder Kurzschlüssen entstehen und erhebliche Verletzungen verursachen können.

    2. Schutz-Schirme, -Schilde und -Hauben: Sie kommen zum Einsatz, wenn neben dem Schutz der Augen auch ein besonderer Schutz von Gesicht, Hals und Atemwegen nötig ist. Je nach Art der Gefährdung sind diese Schutzmittel auf mechanische Festigkeit, Beständigkeit gegen Temperatureinwirkungen und Chemikalien ausgerichtet.

    3. Atemschutz-Masken: Sie verhindern das Eindringen von kleinsten Partikeln, wie z. B. Staub, Mehl und Ähnlichem in die Lunge. Ihr Einsatzgebiet reicht vom Schleifstaub in der Tischlerei über staubige Backstuben bis zum Feuerwehreinsatz an einem Brandherd.

  • Schutz-Helm: Schutzhelme zählen zum persönlichen Arbeitsschutz und sind in vielen Bereichen unverzichtbar. Ein guter Sitz (Passgenauigkeit) sollte dabei selbstverständlich sein. Je nach Anforderung an die Schutzfunktion des Helmes müssen verschieden Punkte erfüllt werden: Mit oder ohne zusätzliches Schutz-Visier. Stoßdämpfung, Durchdringungsfestigkeit, Flammbeständigkeit, Schutz bei sehr hohen oder sehr niedrigen Temperaturen, elektrische Isolierung und viele Weitere. Zudem sollte er in jedem Fall der europäischen Norm entsprechen und eine entsprechende DIN-Kennzeichnung (DIN EN 397) haben.

    Ein guter Schutzhelm ist mit zusätzlichem Zubehör, wie z. B. Schutzbrille, Gehörschutz (Schallschutz), Atemschutz, Nackenschutz und Co. kombinierbar und gut zu tragen.
  • Sicherheits-Schuhe mit Profil, um ein Weg- und Ausrutschen zu verhindern, z. B. für Dachdecker.

  • Sicherheits-Schuhe mit Stahlkappe, die vor herabfallenden Gegenständen Schutz bietet, z. B. für Waldarbeiter und Monteure.

  • Schnittschutz-Stiefel: Empfohlen für ein sicheres Arbeiten mit der Kettensäge. Sie sorgen nicht nur für einen sicheren Stand, sondern sind in den meisten Fällen auch wasserundurchlässig, verfügen über eine Stahlkappe und eine Stahlzwischensohle.

  • Schutz-Hosen: Sie bestehen aus einem strapazierfähigen, atmungsaktiven und dennoch elastischen Material. Je nachdem, wofür sie eingesetzt werden sollen, können die unteren Beine mittels Reißverschluss abgezippt werden und verfügen sie zusätzlich über Nierenschutz, Beinschutz, Knieschoner und Nässeschutz.

  • Schnittschutz-Hosen / Schnittschutz-Bekleidung: Spezielle Schutzkleidung für Arbeiten, bei denen beispielsweise eine Kettensäge, eine Motorsense oder eine Heckenschere zum Einsatz kommt. An den als besonders gefährdet geltenden Stellen ist zwischen dem Innen- und dem Oberstoff eine spezielle Schicht aus lose verwebten, sehr langen, feinen und reißfesten Fäden eingearbeitet. Bei Schnittschutz-Jacken findet man diese Schutz-Schicht an Hals, Brust, Bauch und Armen. Bei Schnittschutz-Hosen rundum oder auch nur auf der Vorderseite des Beines.

    Bei Berührung mit einem scharfen Gegenstand wird der Oberstoff zerschnitten, die Schutzschicht stoppt Sägekette und Co. Es gibt drei Schnittschutzklassen, Klasse drei stellt die höchste Schnittschutzklasse dar (bezogen auf die Kettengeschwindigkeit einer Kettensäge).

    Beim Kauf darauf achten, dass die Schnittschutz-Kleidung ein KWF- (Kuratorium für Waldarbeit) oder SMP-Prüfzeichen (Svensk Maskimprovning, anerkanntes schwedisches Testinstitut) aufweist. Tipp: So eine Schnittschutzhose bietet auch bei Gartenarbeiten einen klasse Schutz

III WITTERUNGSBEDINGT – diese Features sind wetter- bzw. jahreszeitenabhängig:

Jeder, der bei seiner Tätigkeit Wind, Wetter und vor allem Kälte ausgesetzt ist, braucht Schutzkleidung, die winddicht ist und zudem Schweiß, Luft und Wärme nach außen ableitet. D. h. die Schutzkleidung sollte über eine sogenannte Klimamembran verfügen: Eine feuchtigkeitsundurchlässige Schicht, die so ausgeführt ist, dass Schweiß von innen abgeführt werden kann. Hinzu kommt ein isolierendes Innenfutter, das idealerweise zeitweise herausgenommen werden kann. 
In drei Worten: atmungsaktiv, wasserdicht und winddicht!

  • Wetterschutz-Kleidung wird hinsichtlich Wasserdichtheit und Atmungsaktivität in die Klassen eins bis drei eingeteilt. Klasse drei hat den besten Wert!

  • Wetterschutz-Kleidung oder Kälteschutz-Kleidung? Bei Temperaturen bis zu -5° C gilt Wetterschutzkleidung als ausreichend. Bei Temperaturen unter -5° C ist spezielle Kälteschutzkleidung geboten.

  • Top 5 einer guten Wetterschutzbekleidung

    1. Allwetter-Jacke: Eine gute Allwetterjacke funktioniert wie eine zweite Haut und zwar bei jedem Wetter. Sie sollte zudem außer einer atmungsaktiven, wasserdichten und winddichten Außenjacke sowie einer herausnehmbaren, leichten, wärmenden Innenjacke bestehen. Die Innenjacke ist idealerweise aus leichten Microfleece.

    2. Handschuhe: Bei der Auswahl des passenden Schutzhandschuhs sollten die spezifischen Tätigkeiten berücksichtigt werden. In jedem Fall sollten die Handschuhe reißfest sein sowie vor Nässe und Kälte schützen.

    3. Helm-Mütze: Warm, weich mit einem hohen Tragekomfort und auch unter einem Schutz-Helm tragbar.

    4. Regenhose zum Überziehen: Auf softes, reißfestes und dehnfähiges Material achten, damit sich die Regenhose schnell und einfach überziehen lässt.

    5. Warmes, rutschfestes Schuhwerk: Wichtig, wenn man auf nassen, rutschigen Böden und Untergründen unterwegs ist.

  • Winter Top-Tipp: Das bewährte „Zwiebelprinzip“ gilt auch für Arbeitsschutz-Kleidung!
    Bei der „Zwiebel-Taktik“ werden mehrere Kleidungs-Schichten übereinander getragen. Das schützt vor Kälte und Nässe und für den Fall, dass sich das Wetter ändert, kann man einfach Schichten wieder ausziehen.

    Grundsätzlich gilt: Die erste „Zwiebelschicht“ ist die Unterwäsche und sollte feuchtigkeitsabweisend sein. Funktionswäsche ist hier deutlich besser geeignet als feuchtigkeitsspeichernde Baumwolle! Die zweite „Zwiebelschicht“ soll Wärme spenden. Kleidungsstücke aus wärmendem Fleece eignen sich auch hier besser, als solche aus Baumwolle oder Wolle. Die dritte und letzte Schicht soll vor der Witterung schützen, also je nachdem winddicht, wasserdicht und atmungsaktiv sein.

FAZIT: Sicherheit und Schutz sind ein unbezahlbares Gut. Auch wenn Schutzkleidung keinen absoluten Schutz vor Verletzungen bieten kann und selbstverständlich keinen Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik darstellt, sollte sie jedem Handwerker und Heimwerker eine Investition wert sein. Falls Sie Fragen haben – wir beraten Sie gern!

Quellen: Die rechtlichen Grundlagen im Arbeitsschutz werden im Wesentlichen durch Gesetze und Verordnungen auf Bundesebene getroffen. Die gesetzlichen Grundlagen zur Arbeitsschutz-Kleidung finden sich u. a. im Arbeitsschutzgesetz, in der Arbeitsstättenverordnung, der Baustellenverordnung, den Unfallverhütungsvorschriften und weiteren, aufgrund des Arbeitsschutzgesetzes erlassenen, Verordnungen.

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